Sonntag, 2. Februar 2014

Der Bücherwurm...

... hält ab heute Einzug in den Plüschträume Blog. Was es damit auf sich hat? Ganz einfach, da das hier ja nicht nur ein DIY, sondern auch ein Kreativblog ist, möchte ich euch nun mehr oder weniger regelmäßig Bücher vorstellen, die ich neu oder wieder entdeckt und verschlungen habe. Bücher, die mich berührt, zum Nachdenken und Staunen gebracht haben, da sie einfach kreativ und etwas Besonderes sind.

Eines dieser Bücher ist "Letzten Endes", der zweite Roman des Amerikaners Ronald F. Currie, erschienen als deutschsprachige Ausgabe im Jahr 2009. Also kein allzu neues Buch, aber für mich definitv ein Glücksfund aus der preisreduzierten Mängelexemplarkiste.


Seitenabriss: 

John "Junior" Thibodeau ist das Glück oder der Fluch beschieden, mehr zu wissen als seine Mitmenschen. Und das schon im Mutterleib, denn schon dort beginnen mysteriöse, allwissende Stimmen zu ihm zu sprechen und verkünden ihm, dass in genau 36 Jahren, 168 Tagen, 14 Stunden und 23 Sekunden die Welt untergeht. Von den ihm die Welt erklärenden Stimmen geleitet, wächst Junior zu einem hochintelligenten Genie heran, steht jedoch vor dem Problem: Wie geht man damit um, wenn man als einziger Mensch über die Auslöschung der Menschheit bescheid weiß? So ist es kein Wunder, dass der Protagonist sich mit schicksalhaften Fragen herumplagt und sein Lebensweg sich als nicht gerade einfach erweist. Lohnt es, stetig mit der drohenden Apokalypse vor Augen, sich auf Dinge, menschliche Bindungen und Beziehungen oder Zukunftspläne einzulassen? Ist überhaupt irgendetwas, das man tut, wichtig? Genau mit diesen Fragen wird Junior immer wieder konfrontiert. Seine Antworten darauf sind alles andere als üblich und konventionell, oft gefährlich, manchmal überraschend oder verwunderlich, aber durchgehend persönlich und mitreißend. Egal ob er sich auf Irrwegen in drogenumwogtes Vergessen oder auf dem Pfad zum großen Glück der ersten Liebe befindet.


Der Bücherwurm findet es fressenwert, denn...: 

Currie gelingt es auf bewundernswerte Weise mit üblichen Erzählkonventionen zu brechen und dabei einen ganz eigenen Stil zu entwickeln, der den Leser nicht nur durch das Geschehen führt, sondern ihn in das Leben des Junior Thibodeau eintauchen lässt. Man wird vollkommen Teil dieser Welt, sodass man die Augen vom Geschriebenen kaum abwenden kann, geschweige denn das Buch aus der Hand legen möchte. "Letzten Endes" ist nicht nur ein Roman, bei dem man jede Gefühlsregung nachempfinden kann, sondern ein Werk, das gekonnt zwischen Science Fiction, Popliteratur und Philosophie balanciert. Auch wenn man stellenweise das Gefühl hat, dass manche Geschehnisse vorraussehbar sind, wird der Leser schon nach den nächsten drei Seiten erneut überrascht - ohne das dabei der Storyverlauf zu gekünstelt erscheint oder die Plotline verloren geht. Von himmelhoch jauchzend stürzt man zusammen mit den Figuren in einen zu Tode betrübten Zustand, nur um gleich darauf über Curries Wortwitz zu schmunzeln oder über Dialoge laut herauszulachen. Auf jeden Fall ein lohnens- und lesenswertes Buch für junge und alte Leser (und jeden dazwischen), das sich auch nicht davor scheut, sensible Thematiken eindringlich darzustellen. Ein Buch, bei dem man, kaum erreicht man die letzte Seite, am liebsten auf der ersten wieder beginnen möchte. Zwischendurch sollte man jedoch vielleicht einmal kurz innehalten und sich fragen: "Was zählt eigentlich noch, wenn das Ende naht?"

Nährwert: 417 Seiten / 15,99 Euro (Kindleversion bei Amazon); 3-5 Euro gebraucht - neu (gebunden bei Amazon)

Hier gibt es das Bücherwurmfutter

Der Bücherwurm wünscht viel Spaß beim Lesen!